Lebensraum Sonnenpark

Was der innerstädtische Naturpark bietet

von den Landschaftsplanern Schuhmacher und Schindl, 2006

Der Natur- und Kulturpark zeichnet sich durch ein kleinräumiges Mosaik unterschiedlichster Lebensraumtypen aus. Er stellt ein reich strukturiertes Rückzugsgebiet für Flora und Fauna in einem sonst bebauten Siedlungsgebiet dar.

1. Lebensraumtypen:
Waldgebiete mit üppigem Bodenbewuchs, Aulandschaften, Heide- und Wiesenflächen, Feuchtgebiete, Uferzonen entlang des Mühlbaches, Bebuschungszonen und Jungwuchs.
Durch das Zusammentreffen von verschiedensten Lebensraumtypen auf der Fläche hat sich hier eine stabile Biozönose entwickelt, der in dieser intensiv genutzten Landschaft eine wichtige ökologische Funktion als Rückzugs- und Regenerationsraum sowie als Trittsteinbiotop zukommt.

Gehölzbestände:
Die Gehölzbestände am Gelände weisen unterschiedliche Altersstrukturen in den einzelnen Teilbereichen auf, auch die Artenzusammensetzungen variieren.

Gehölzarten: Weißdorn, Hartriegel, Haselnuß, Schneeball, Weiden, Pfaffenkapperl, Flieder, Rose, Forsythie, Waldrebe, Esche, Kirsche, Kastanie, Erle, Holunder, Ahorn, Hainbuche, Walnuß, Kriecherl, Ulme, Traubenkirsche, tatarischer Hartriegel, Goldregen, Kreuzdorn, Philadelphus, Birke

Einzelbäume:
Verstreut über das gesamte Gelände finden sich schöne, gut ausgeprägte Solitärbäume oftmals hohen Alters

Arten: Schwarzföhre, Tanne, Spitzahorn, Fichte, Trauerweide, Weide, Kastanie, Esche, Pappel, Riesenthuje (Redwood), Robinie, Erle, Linde, Birke, Leyland Scheinzypresse, Robinie, Apfel, Birne, Zwetschke, Hainbuche

Verbuschung:
Große Flächen im offenen Gelände, v.a im Nordwesten des Gebietes sind verbuscht – hier dominiert neben der Waldrebe und der Kratzbeere vor allem Wilder Wein

 

Wiesenstandorte:
Im Gelände finden sich auf Grund der vielfältigen Standortsbedingungen unterschiedliche Wiesentypen. Rund um die Gebäude des Grundstücks sowie am Parkplatz dominieren Mähwiesen mit Nährstoffzeiger und Schotterrasenbestände mit Trittzeigern.
Die Wiesenflächen in den Lichtungsbereichen der Gehölzbestände lassen auf die stärkere Beschattung und auf feuchtere Standortsverhältnisse schließen. Hier finden sich oftmals starke Vermoosung, bei starker Beschattung jedoch auch nur spärlicher Bewuchs mit offenem Waldboden.
Im Norden der Anlage wechselt das Erscheinungsbild der Wiesenbestände grundlegend – es finden sich große Wiesenflächen mit steppenähnlichem Charakter.

Typen: Feuchter Wiesenstandort, Mähwiese mit Nährstoffzeigern, Trockene Mähwiese, Schotterrasen mit Trittzeigern

Sonderstandorte:
Das Geländes zeichnet sich durch die Vielfalt seiner Lebensräume aus, so finden sich auch in kleinen Teilbereichen Hochstaudenfluren, Primärlebensräume an rutschenden Böschungskanten, Vernässungen sowie blütenreiche Blumenbeete.

Typen: Hochstauden, Böschung mit offenen Bereichen, Blumenbeet, Vernässung

Tierwelt:Hasen am SKW
Feldhase, Igel, Fasan, Hirschkäfer, Ringelnatter, Eichhörnchen, Kröten, Frösche und Lurche, zahlreiche Schmetterlinge, Käfer und andere Insekten (z.B: Erdwespe, Admiral) und verschiedenste Schneckenarten.

Neben der heimischen Singvogelwelt sind folgende Arten besonders erwähnenswert:
Eisvogel, Grünspecht, Buntspecht, Schafstelze, Tannen- und Eichelhäher, Kauze, Zilp-Zalp, Buchfink

2. Beurteilung aus landschaftsökologischer Sicht:

Durch das Zusammentreffen von verschiedensten Lebensraumtypen auf der Fläche hat sich hier eine stabile Biozönose entwickelt, der in dieser intensiv genutzten Landschaft eine wichtige ökologische Funktion als Rückzugs- und Regenerationsraum sowie als Trittsteinbiotop zukommt.

3. Empfehlungen für zukünftige Nutzungen:

Der nördliche Teil der Anlage könnte zusammen mit dem Auwaldrest östlich des Mühlbachs einer öffentlichen Nutzung (Naturpark) zugeführt werden. Mit einer überlegten Besucherstromlenkung und Bereitstellung von Flächen für öffentliche Nutzungen (z.B.: Liege- und Lagerwiesen, Rastplätze, Grillplätze, etc.) könnte hier ein Nebeneinander von Mensch und Natur initiiert werden.

Dazu müssten im Nordbereich Zugänge geschaffen werden, Wege mit wassergebundener Decke angelegt und einige Bänke zum Verweilen und Beobachten aufgestellt werden.

Dabei sollte aber der verwilderte Charakter der Anlage erhalten bleiben, was eine Minimierung der Pflegekosten zur Folge hätte. Mit behutsamen Eingriffen (wie bisher vom Verein LAMES durchgeführt) könnte hier ein Naturjuwel für die Öffentlichkeit erschlossen werden und erhalten bleiben.

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